Starker Sommer für die eidgenössische Wassersportbranche – Schweizer Unternehmen präsentieren Neuheiten auf der Interboot
Schweizer Aussteller verzeichnen eine rege Nachfrage im Bootsgeschäft
31. August 2020 | Friedrichshafen – Die Schweizer haben in der Saison 2020 auf den einheimischen Revieren so viel Wassersport getrieben wie selten zuvor. Mehr noch, sie haben sich auch vom Kajak bis zur Motoryacht neue Boote gekauft oder bestellt. Von Krisenstimmung ist in der Branche trotz Corona-Pandemie keine Spur. Werften und Händler gehen gestärkt und optimistisch in die Interboot– Special Edition und stellen auf der Messe vom 19. bis 27. September 2020 in Friedrichshafen auch einige Neuheiten vor. Insgesamt rund 200 nationale und internationale Aussteller präsentieren in sechs Messehallen Boote, Funsport und Zubehör.
„Unseren Betrieben geht es gut“, berichtet der Geschäftsführer des Schweizer Bootbauerverbands, Vinzenz Batt. Die Zwischenbilanz der Mitglieder falle überwiegend positiv aus. Der erneute Super-Sommer habe sowohl den Aktivitäten als auch dem Absatz zusätzlich Vorschub geleistet. Die Gesamtzahl von rund 100.000 Booten auf Schweizer Gewässern lasse sich zwar kaum noch steigern, weil das Wasserliegeplatzangebot bereits nahezu vollständig ausgeschöpft sei. Aber bei trailerbaren Booten, denen auch ein Stellplatz an Land genügt, sei noch etwas Luft nach oben.
Eine regere Nachfrage als zu dieser Jahreszeit sonst üblich verzeichnet die Brunnert-Grimm AG aus Gottlieben, und zwar „sehr konkrete, die in einen Kaufvertrag münden und kein Wunschtraum bleiben“, sagt Peter Grimm. Deshalb sei der Ausblick bis 2021 hinein zuversichtlich. In ihrer traditionsreichen, 103-jährigen Geschichte hat die Werft noch keine Interboot versäumt. „In guten wie in schwierigen Zeiten nicht“, betont der Chef, auch wenn es aktuell keine schlechten Zeiten seien. Mit Spannung erwarte er das Kundenverhalten, doch die Hygiene- und Schutzmaßnahmen sprächen keineswegs gegen einen Messebesuch. „Die Maske gehört doch inzwischen zu unserem Alltag und sollte kein Hindernis sein“, ergänzt er.
Sein Unternehmen wird am Bodensee auf gleicher Standgröße wie 2019 die Palette der finnischen Grandezza-Yachten präsentieren, von der 25 über die 28 und 34 bis zu 37 Fuß. Außerdem feiert die Fairline 33 aus Großbritannien ihre Messepremiere, die von der Meinrad Helbling AG aus Shmerikon am Zürichsee als Mitaussteller importiert wird. Seit August hat Brunnert-Grimm die Gebietsvertretung für den Bodensee übernommen. Die 9,99 Meter lange und 3,50 Meter breite 33er hat Alberto Mancini im Stil eines „hochmodernen 60er-Jahre-Autos“ für den Tages- oder Wochenendtörn designt. Die Motorisierung reicht von 440-Diesel-PS vom doppelten Volvo-D3-Inborder wie im Ausstellungsschiff bis zu 860 PS, die bis zu 48 Knoten (fast 90 km/h) ermöglichen.
Eine außergewöhnliche Premiere bringt auch die W.A.R. Bootbau & Boothandel AG aus Adligenswil nach Friedrichshafen. Die schwedische Candela Seven ist ein rein elektrisch angetriebener Hydrofoiler. Durch die Leichtbauweise aus Carbon kommt die 7,70 Meter lange und 2,40 Meter breite Candela schnell in den Flugmodus und spart im Vergleich zu einem Gleiter rund 80 Prozent Energie. „Die Reichweite beträgt 90 Kilometer und macht die Technologie alltagstauglich“, verspricht W.A.R.-Geschäftsführer Christian Vogel. Auf die Batterien gibt es neun Jahre Garantie (mindestens 80 Prozent Kapazitätserhalt).
Darüber hinaus zeigt W.A.R. eine Chris Craft Lounge 25 GT, die für bis zu zehn Personen zugelassen ist. Auf einem 915 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand werden zudem 15 verschiedene SeaRay-Modelle aus den USA zu sehen sein. Das Angebot für den europäischen Markt reicht vom 19 Fuß kurzen Bowrider bis zum 40 Fuß (12 Meter) langen Mega-Bowrider. „Die Interboot ist und bleibt ein wichtiger Teil unseres Vertriebs“, so Christian Vogel, „wir freuen uns, dass sie auch in diesem besonderen Jahr stattfindet, das sich für uns bisher mindestens genauso gut wie 2019 anlässt.“
Von der polnischen Bauwerft DarekCo vertreibt die Nasbo-Werft AG aus Altnau jetzt die Marke Texas in Süddeutschland, Österreich sowie in der deutschsprachigen Schweiz und bringt drei Modelle zur Interboot. Die Texas 430, 545 und 610 Pilothouse sind entsprechend lang und nicht nur preislich interessant. Sogar eine Europapremiere hat die Moomba Supra AG aus Muntelier angekündigt. Die Moomba Mondo ist mit 6,09 Meter Länge und einer Breite von 2,59 Meter das kleinste Modell der Moomba-Reihe, aber trotzdem für 13 Personen zugelassen.
Am Gemeinschaftsstand des Schweizer Bootbauerverbands zusammen mit dem Wassersportmagazin marina.ch aus Bern sowie GP Marine (Spezialmotoren) wird auch die Kibag Werft Bäch mit einer Neuheit präsent sein. Im Aluminiumboot Futuro ZX20 (5,50 x 2 Meter) sitzen acht Personen bequem, es bietet aber im Handumdrehen eine Liegefläche in der Bugsektion. Das Besondere: Wahlweise können ein Außenborder oder ein Elektromotor montiert werden.
Die Interboot präsentiert von Samstag, 19. bis Sonntag, 27. September 2020 täglich von 10 bis 18 Uhr die Welt des Wassersports. Tagesdatierte Tickets sind ausschließlich online erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.interboot.de, www.facebook.de/interboot, www.instagram.com/interboot.friedrichshafen und #interboot.
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