Schweizer Bootsbau auf der Interboot

Schweizer Aussteller präsentieren Trends und Premieren auf der Interboot

Mit dem Schwung eines guten ersten Halbjahres und starken Sommermonaten gehen die Schweizer Werften in die Messesaison. Und die beginnt für die Eidgenossen traditionell auf der Interboot in Friedrichhafen. Rund 50 Schweizer Aussteller, von Segelbooten über Motoryachten bis zum Zubehör und Dienstleistungen, zeigen ihre Produkte vom 21. bis 29. September 2019 in der Halle A4. Die internationale Wassersport-Ausstellung mit rund 500 Ausstellern am Bodensee gilt für das Nachbarland als Hausmesse. Am Donnerstag, 26. September, erhalten alle Schweizer Besucherinnen freien Eintritt.

Knapp 97.000 Boote zählt der Schweizerische Bootbauerverband (Halle A4, Stand 205) auf den Gewässern des Landes. Knapp zwei Drittel davon seien Motorboote, mehr als doppelt so viele wie jene, die unter Segeln unterwegs sind, so der neue Geschäftsführer Vinzenz Batt. Obwohl die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig war, sei die Stimmung in der Branche positiv. „Der erneut warme Sommer hat viele Menschen zum Wassersport animiert“, erklärt der Experte. Einige heftige Gewitter führten wiederum zu mehr Reparaturen in den Betrieben – zum Leidwesen der Versicherungen.

Viele große Betriebe wie Brunnert-Grimm und Boesch waren seit der vorigen Interboot maximal ausgelastet und setzen dieses Jahr in Halle A4 auf ihre bewährte Palette exzellenten Bootsbaus. Boesch wird bereits einen Blick auf das Jubiläum in 2020 werfen, wenn die Werft seit 100 Jahren im Besitz der Familie ist.

Im Fokus der Hochmuth Bootsbau AG aus Stansstad steht die Premiere der Marex 360 Cabriolet Cruiser. Das Cockpit ist für eine Motoryacht der Zwölf-Meter-Klasse außergewöhnlich geräumig. Die Marex-typische Dach- und Verdeckslösung kennzeichnet die vielseitige Fahrtenyacht mit großer Pantry im Cockpit und luxuriöser Kabine mit vier Kojen.

Die deutsch-schweizerische Werftenkooperation Barro/Mändli baut in Beringen bei Schaffhausen Flach- und Fährboote aus Aluminium mit Mahagoni-Ausbau. Die Serie „Duett“ verbindet die Robustheit und die Vorteile eines Aluminium-Rumpfes, vor allem auf Flüssen, mit der Eleganz und Wärme eines Holzbootes. Lieferbar sind die unsinkbaren Boote in sechs und sieben Meter Länge. Der Ausbau erfolgt individuell nach den Wünschen der Kunden. Die Motorisierungen reichen von 25 bis 100 PS.

Die Moomba Supra AG aus Montelier präsentiert das Wakeboard- und Wakesurfboot „Moomba Kaiyen“ des amerikanischen Herstellers Skier’s Choice als Europapremiere auf der Interboot. Komplett überarbeitet für das Modelljahr 2020 wurde die „Supra SA“ und ist mit der Vorgängerin kaum noch vergleichbar.

Eine Messepremiere feiert die Marina Rütenen AG aus Beckenried mit der finnischen „AMT 210 DC“. Das 6,30-Meter-Sportboot erreicht mit 200 PS einen Topspeed von 44 Knoten, das sind mehr als 80 km/h. Es kann bis zu sieben Personen mitnehmen. Die sechs Meter lange AMT 200 DC bietet sogar eine Kühlbox unter der U-Sitzbank und hinter dem Fahrersitz eine kleine Spüle mit fließend Wasser. Sie ist ausschließlich beim Schweizer Importeur zu erhalten.

Dem emissionsarmen Antrieb widmet sich die Nasbo-Werft AG aus Altnau und hat zusammen mit Gabriel Pflug von GP Marine, einer Spezialfirma für Auto- und Schiffsmotoren, einen 150-PS-Mercury-Außenborder mit Katalysator ausgerüstet. Der 3.0L GPM DF 150 BSO II ist damit der einzige Außenborder mit mehr als 100 PS, der die Anforderungen der Norm BSO II erfüllt.

In den USA gehören Pontoon-Boote bereits zum Alltag, während sie in Europa bisher immer noch Exoten sind. Aber das werde sich bald ändern, glaubt das Luzerner Traditionsunternehmen SNG, das bereits vor 662 Jahren gegründet wurde. Es bringt die 6,35 Meter lange und 2,59 Meter breite Sunchaser Geneva 20 als Europapremiere nach Friedrichshafen. Die neue Cockpiteinteilung „Lounger-SwingBack“ bedeutet umstellbare Rückenlehnen, also viele individuelle Sitz- und Liegeflächen an Bord.

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