

Friedrichshafen – Wenn Ganz Boats seine Weltpremiere der Ganz Ovation 7X (open und cabin) in der letzten September-Woche (24. bis 28. September) am Bodensee enthüllt, dann startet die internationale Wassersportmesse in ihre 64. Auflage. Im 91. Jahr des Schweizerischen Bootbauer-Verband (SBV) wird die Interboot als traditionelle Hausmesse wieder Saisonhöhepunkt für die gesamte Branche mit einem positiven Blick auf das kommende Marktgeschehen. Rund 30 Schweizer Ausstellende mit Schwerpunkt in Halle B1 werden in diesem Jahr in Friedrichshafen erwartet. Am Donnerstag (26. September), dem so genannten Schweizer Tag, haben alle Gäste aus dem Nachbarland wieder freien Eintritt.
Zufriedenstellende Saisonbilanz
„Unsere Landsleute sind in wirtschaftlich und geopolitisch kritischen Zeiten besonders vorsichtig. Da wird sich ein Bootskauf dreimal überlegt“, beschreibt Yves Bosshart die Schweizer Mentalität, die der Geschäftsführer der ProNautik AG aus Romanshorn im Tagesgeschäft erfährt. Die potenzielle Kundschaft einer Greenline 39 H-Drive oder Bavaria SR35, die in der Schweizer Halle während der Veranstaltungstage zu sehen sein werden, sei fraglos vorhanden – auch das Geld dafür. „Bis zur Unterschrift muss allerdings viel mehr Aufwand betrieben werden als noch vor wenigen Jahren“, berichtet Yves Bosshart auch als Präsident der Interessengemeinschaft Gewerbe am See, der starken Regionalgruppe Bodensee im SBV. Durch das breite Angebot der ProNautik AG, zu der auch der Traditionsbetrieb Hausammann Boote AG aus Uttwil mit der angekündigten Jeanneau Merry Fisher 895 Série 2 gehört, zieht Yves Bosshart gleichwohl eine zufriedenstellende Saisonbilanz mit „vorsichtigem Optimismus auf eine Belebung 2026“. Die Impulse von der Interboot spielten dabei eine gewichtige Rolle. „Die wollen und werden wir der Branche auch wieder geben“, verspricht Projektleiter Felix Klarmann, der auf die feste, respektvolle Partnerschaft mit den Schweizern stolz ist.
Den Erwartungen pflichtet Davor Panarese als Verkaufsleiter der KIBAG Marina aus Bäch bei: „Das Lager mit Neubooten ist voll, aber wir haben schon einige konkrete Anbahnungen für die Messe.“ Während bei den finnischen Grandezza-Motoryachten (25 S, 28 OC, 30 CA und 34 OC kommen an den Stand) in diesem Jahr noch einige Stückzahlen verzeichnet wurden, gab es bei der US-Marke Cobalt (CS 22 und 23 Surf werden ausgestellt) starke Einbußen. „Die Messepremieren der Finnmaster Pilot 8 und der griechischen Karel Odyssea 750c sollten jedenfalls auf großes Interesse stoßen“, vermutet Davor Panarese. Auch die ungarischen Elektroboote von Stickl, E-Spirit 730 und E-njoy 800, werden bei KIBAG zu bestaunen sein.
Weltpremiere zeigt sich modern und nachhaltig
Auf die Weltpremiere der Ganz Ovation 7X open und cabin wartet die gesamte Szene gebannt. Einher mit den Exponaten kommt ein Onlinekonfigurator, der live am Stand getestet werden kann. Allein die Auswahl an Rumpffarben von weiß über türkis bis zu satin-metallic lässt die Herzen von Individualisten höherschlagen. Motorisiert wird die 7X nicht nur dieselgetrieben mit bis zu 350 PS, sondern auf Wunsch auch hybrid oder elektrisch – der Trend zur Nachhaltigkeit wird auf der Interboot gestärkt.
Europapremiere schafft es trotz USA-Zöllen pünktlich zur Messe
Für viele Bootsimporteure wie zum Beispiel die Moomba Supra AG aus Montelier beeinflusst die gestörte Handelsbeziehung mit den USA das Geschäft erheblich. Derzeit gibt es zwar keine Gegenzölle der Schweiz, aktuell in Erwägung gezogen werden diese aber allemal. Auf die Europapremiere der Moomba Mondo 400 und die Supra SV 450 hat das jedoch noch keine Auswirkungen. Das brandneue Moomba-Wasserskiboot und die 450 des Modelljahrs 2025 kommen per Frachter pünktlich zur Messe.
„Unsere Boote braucht niemand zum Leben, aber sie machen glücklich“
Inbegriff des luxuriösen Holzbootsbau aus Mahagoni sind die Boesch Motorboote aus Kilchberg am Zürichsee. Nur ein Dutzend verlassen die mehr als ein Jahrhundert alte Werft pro Jahr. Inhaber Markus Boesch bleibt bodenständig und weiß genau: „Unsere Boote braucht niemand zum Leben, aber sie machen glücklich.“ Neben einer Sunski 625 wird auch eine 710 Sunsport im Rohbau sowie eine Restauration aus der Classic-Abteilung, ein modern interpretiertes Boesch 530 Wasserskiboot, auf dem Messestand zu sehen sein.
Die Hochmuth Bootsbau AG aus Stansstad kommt indes mit einer rassigen Windy 32 Grand Zonda RS sowie einer Marex nach Friedrichshafen. Die W.A.R. Bootsbau & Bootshandel AG (Adligenswil) wird die neue Chris Craft Launch 27 präsentieren sowie eine 28 GT und erneut das „fliegende“ schwedische Foilingwunder Candela C8. Wie die Yachtwerft Portier AG aus Meilen sind die Schweizer zudem auf dem riesigen Gemeinschaftsstand der Marke Sea Ray vertreten, die voraussichtlich mit mehr als einem Dutzend bewährter und neuer Modelle aufwartet.
Hier trifft sich die Branche
Die SBV-Lounge in der B1 dürfte beliebter Treffpunkt für wegbereitende B2B-Meetings und vertiefende Kundengespräche werden. Am Gemeinschaftsstand sind sieben Unternehmen vertreten: Die Meinrad Helbling AG, die Wakeboat Garage SA und die Weiss Yachts GmbH zeigen auch Boote, teils in direkter Nachbarschaft. Auch marina.ch, Landolt Engineering, Leasepoint und Allianz Suisse zeigen die rote Flagge mit dem weißen Kreuz.
Weitere Infos und Öffnungszeiten
Die Interboot 2025 findet vom 24. bis 28. September statt und hat von Mittwoch bis Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Am ersten Messe-Tag gibt es das Mittwoch-Special (2 für 1), unter der Woche ein vergünstigtes Nachmittagsticket ab 15 Uhr: https://www.interboot.de/besuchen/oeffnungszeiten-tickets